D I E S T A D T D E R V E R L O R E N E N Z I V I L I S A T I O N
Zur Serie "Die Stadt der verlorenen Zivilisation": Die explosionsartige Entwicklung im Bereich der elektronischen Speichermedien und Zirkulationstechniken entfachte in den 1990er Jahren vielschichtige Diskussionen um den Differenz-ierungsprozess von kritischer Geschichtsschreibung und Gedächtnis. Vom Vergessen mit apokalyptischen Zügen war die Rede, von der Ankunft eines neuen Zeitalters „das den Verlust einer verbindlichen Weltanschauung, den Zusammenbruch staatspolitischer Polaritäten, die massive Verbreitung technischer Kommunikations-mittel und die zunehmende Medialisierung der Alltagswelt zu seinen Merkmalen zählt.“ (Hemken, Kai-Uwe (Hrsg): Gedächtnisbilder – Vergessen und Erinnern in der Gegenwartskunst Leipzig 1996. S. 9) Kurz gesagt, es geht um das Thema kulturelle Identität und damit um die identitätsstiftende Funktion von Erinnerung und Vorstellungskraft.